Spirituelle Selbstfindung in der Wüste

Hallo zusammen,
es ist zwar schon ein paar Tage her, aber hier kommt der nächste Bericht.
Diesmal geht es um unsere Wüstenetappe von Mhamid nach Foum-Zguid.
Nach einer weiteren Kontrolle an einem Militärposten ging es Querfeldein zur nächsten Piste in Richtung Tagounite. Aber Momentmal, wir kommen an der Piste an und es ist gar keine mehr!
Eine tip top neue Asphalt-Straße führt hier auf einmal entlang. Nach ein paar Wochen in Marokko endlich mal Zeit dieses Thema zu beleuchten.
Hier tut sich so richtig was. Seit unserem letzten Besuch im Jahr 2014 hat sich das komplette Straßenbild geändert. Hier fahren auf einmal fast nur noch neue Autos und LKWs herum.
Ab und an nochmal ein alter Bedford-Laster oder ein qualmender 123er Mercedes. Aber das sind absolute Ausnahmen. Die ganzen alten Busschen, alte Mercedes Limosinen etc sind alle nagelneuen Dacias, Toyotas oder Nissan Geländewagen gewichen.
Bei den LKWs setzt man vornehmlich auf Isuzu & Mitsubisi. Aber auch aktuelle IVECO, MAN, Scania und selten auch mal ein Mercedes sind hier unterwegs.
Es hat den Anschein als sei das komplette Land fahrzeugtechnisch komplett aktualisiert worden.
Dazu passend wird überall an der Infrastruktur gebaut. Es wird asphaltiert ohne Ende, unendliche Kabel und Rohre werden verlegt.
Das ganze Land ist im Aufbruch und die modernen sauberen Stadtbilder nehmen immer mehr zu. Wer nochmal Afrika erleben möchte, muss spätestens in einigen Jahren mindestens nach Mauretanien fahren, denn das typische Klischee-Afrika wird hier Jahr für Jahr weggeputzt.
Aber zurück nach Tagounite. Wir kommen in Richtung der Oasenstadt und folgen der tollen neuen Teerstraße. Diese verwandelt sich allerdings bald in ein enges Gässchen und führt durch die Palmenoase. Hier wird fleissig gewerkelt und wir fahren zwischen Traktoren, Mopeds und ab und an einem Eselkarren über den schmalen Weg. Ab und an geht es über schmale Betonüberführungen über die Bewässerungsgräben der Oase. Die Teile sind genauso breit wie die Spur von unserem Magirus. Also schön gerade anfahren und bloß gerade bleiben.
Damit es bei diesem engen Manöver nicht langweilig wird, wird die Spannung dadurch erhöht, dass die Betonbrückchen nur ungefähr 10cm dick sind und keine Tonnenbegrenzung angegeben ist.
Die Bewässerungskanäle sind zwar sehr schmal, aber einbrechen wollen wir nun doch nicht.
Aber alles geht gut und wir kommen zügig durch das Gewusel, das mittlerweile mit Schulkindern auf den Fahrrädern erweitert wurde.
Auf der Hauptstraße geht es nach Süden zur letzten Stadt (Mhamid) vor der großen Wüste, dem Erg Chegaga.
An Mhamid hatten wir von unserer letzten Reise nicht nur gute Erinnerungen. Die Menschen waren damals extrem aufdringlich und sorgten für eine sehr unangenehme Stimmung bei uns.
Händler und Guides sprangen auf die Straße, stellten sich vor unser Auto um uns zum Anhalten zu nötigen. Jeder wollte, dass wir gerade bei ihm übernachten oder ihn als Führer durch die Wüste buchen… Auf unserem Weg in die Wüste wurden wir damals sogar von Geländewagen verfolgt die uns ihre Dienste aufzwängen wollten. Damals war gerade Sandsturm und ich musste am Wüstenbeginn am Stadtende stehenbleiben und nach draussen um aus den Reifen Luft abzulassen.
Dieses mal nicht! Ungefähr 10 km vor Mhamid fuhren wir von der Straße ab und ungefähr 1 km ins Nirgendwo. Hier konnte ich in Ruhe die Luft auf ungefähr 40% des normalen Luftdrucks ablassen.
Wir haben diesmal alles geplant um einfach fix durch dieses Molloch aus geschäftstüchtigen Menschen durch zu kommen um direkt einige Kilometer in die Wüste hinaus zu fahren.
Doch was ist denn hier passiert? Wir kommen nach Mhamid und erkennen die Stadt kaum wieder. Moderne Hotelanlagen, Militärstützpunkte, sauberes Straßenbild. Alles sehr beeindruckend. Aber die Tatsache, dass die ganzen nervigen Schlepper auf einmal nicht mehr da waren, stattdessen freundliche Menschen auf der Straße unterwegs waren, hat uns wirklich extrem beeindruckt.
Wir wissen nicht ob das immer so ist oder ob wir diesmal durch den LKW vielleicht nicht in ihr Beuteschema passten, aber wir waren jedenfalls sehr froh und sind gut gelaunt in die nächste Wüstenetappe eingestiegen.
Nach einer ordentlichen Siesta um die brutale Mittagshitze zu überstehen, sind wir nach ein paar Stunden endlich an den größeren Dünen angekommen und haben einen tollen Nachtplatz gefunden.
Tagsüber knacken wir hier regelmäßig die 40° und die Sonne hat eine brachiale Kraft. Deshalb haben wir uns angewöhnt in den Mittagsstunden eine größere Pause zu machen.
Die brilliante Sternennacht war wieder der Hammer. Hier in der Wüste gibt es quasi keine Lichtverschmutzung. Dazu gibt es Nachts keinerlei Bewölkung.
Der Himmel ist so klar, dass man die unendlichen Weiten der Milchstraße sehen kann. Der ganze Himmel funkelt sternenklar.
Dazu kein Geräusch. Man könnte eine Stecknadel fallen hören. Wenn Balou nicht mit draussen wäre, würden wir ihn schnarchen hören.
Am nächsten Tag sind wir dann aufgebrochen um zu den größten Dünen der Gegend zu fahren. Dort hatten wir dann eine sehr lustige Begegnung.
Wir haben schon von weitem eine kleine Karawane bestehend aus 2 Karamelen (Insider) und 3 Personen gesehen. Bisher war es ja sehr einsam hier.
Wir nähern uns den Leuten und irgendwie kommt mir die eine Person auch etwas komisch vor. Etwas schlachsig, sehr schmal und irgendwie komisch bekleidet. Es war eine Frau. Soweit zwar erstmal sehr ungewöhnlich aber noch ok.
Ich grüße die Karawane und sie grüßen zurück und auf einmal erkennt die Frau unser Kennzeichen und das wir ein Expeditionsmobil sind und dreht sich zu ihrem Mann um „Ne, also das glaube ich ja jetzt nicht?“.
Es waren deutsche Touristen die hier offensichtlich den spirituellen Selbstfindungstrip im Nomadencamp mit Karawanenwanderung durch die Wüste gebucht hatten. Hier am Ende der Welt kommen wir dann mit unserem Magirus, ebenfalls aus Deutschland so wie sie und unterbrechen ihre Selbstfindungsphase mit dem rhymtischen Poltern der 8 luftgekühlten Zylinder.
Im weiteren Verlauf unserer Strecke verstehen wir dann auch so langsam das Entsetzen der Touristen. Im ganzen Erg sind in regelmäßigen Abständen Nomadencamps eingerichtet. Die Leute werden in kleinen Geländewagen jeweils auf minimal anderen Strecken und zeitlich versetzt von der anderen Seite der Wüste her, über den großen Salzsee Lac Irici in ihr „eigenes“ Wüstencamp gefahren und denken sie sind komplett am Ende der Welt in der Einsamkeit. Wenn man allerdings die komplette Strecke entgegenkommt, sieht man immer wieder die einzelnen Camps und die Verteiler 4×4 Pickups die die Touristen ankarren. Aber wir finden das ganze eigentlich sehr angenehm. Die Marokkaner sind hier sehr geschäftstüchtig und schaffen die fast perfekte Illusion für die selbstfindungswilligen Touristen. Wir sind für die ganzen Geschäftstreibenden total uninteressant, da wir nicht in ihr Raster passen und ihre Kundschaft vermutich über das Reisebüro zu ihnen kommt.
So genießen wir ein paar Tage und ein paar Dünenfahrten bei diesem entspannten Wüstentrip. Einzig die Fahrt über den großen Salzsee, den Lac Irici, ist ein bisschen enttäuschend. Zwar ist der See im Moment trocken und wir können ihn befahren, jedoch ist er nicht so weiss wie gedacht. Das Salz ist zwar klar erkennbar an der flachen und spiegelnden Oberfläche, aber das Salz ist sehr mit Wüstenstaub und Sand vermischt.
Bis dann und Liebe Grüße
Nicole, Christian und Pisten-Balou

Lichtspiele

Bastelzeit. Wir wollen die Hängematte aufbauen, haben aber keinen Baum

hält 🙂

Wüstenbraut

Der UFS wird noch klappbar gemacht.
Seltsame Pflanze

Merzouga-Zagora, entlang der Grenze

Hallo Zusammen,
die Tage auf dem Camping-Platz vergingen wie im Flug.
Es waren tausend Kleinigkeiten zu erledigen. Kleinere Wartungen werden durchgeführt, 4 Waschmaschinen werden gewaschen und irgendwann muss man dazwischen auch noch relaxen und schwimmen gehen… 🙂
Gleich nach unserer Ankunft haben wir bereits unsere erste Tajine dieses Jahr gegessen. Eine Geschmacksexplosion. Absolut lecker und reichlich.
Aber nach 3 Tagen Pause kribbelt es in den Fingern und wir wollen wieder raus in die Wüste.
Also werden die 600L Wasser wieder befüllt und wir machen uns bereits am Abend fertig.
Am  nächsten Morgen, es ist noch angenehm kühl und friedlich, dann klack, rumms und röööhhrr!
Der V8 des Magirus setzt sich in Bewegung und beendet auf angenehme Art und Weise die friedliche Morgen-Idylle. Wir sind wieder on-Tour!
Diesmal geht es auf eine Piste von Merzouga nach Zagora.
Für die Piste sollten wir so ungefähr 3 Tage brauchen, mal schauen wie es läuft.
Die Piste verläuft eng an der Algerischen Grenze entlang und ist die längste Wüsten-Etappe in Marokko.
Schnell ist das Touristen-Gebiet im Erg Chebbi, überwunden. 1-2 Polizeikontrollen und ab sind wir in der Einsamkeit. Einsam? Naja, es geht so. Im Vergleich zur letzten Piste, ist hier die Hölle los. Wir haben am ersten Tage bestimmt 5 Auberges(i.d.R. leere Herberge) und 10 Autos gesehen. Aber das wird sich die nächsten Tage noch legen.
Auf dem Weg zum Übernachtungsplatz in den Dünen, fahren wir uns dann auch das erste mal, dieses Jahr, fest.
Zum Glück gehe ich früh genug vom Gas und verhindere so das weitere Eingraben in den bodenlosen Sand.
Den Luftdruck hatten wir bereits bei Pistenbeginn um etwa 25% abgesenkt. Jetzt lasse ich wieder Luft ab, auf Sand-Druck. Ungefähr 40% des Normaldrucks.
Das frühe Stoppen hat sich gelohnt. Charlie schafft es in der eigenen Spur rückwärts zu fahren und mit etwas Anlauf schaffen wir es auf den Dünenkamm.
Nach ein paar Metern kommen wir zu unserem heutigen Nachtplatz.
Balou ist hier im Sand kaum zu bremsen. Er fliegt wie ein wildgewordener Handfeger über die Dünen. Er rennt sogar auf der Dünen-Innenseite in der Steilkurve umher. Wir verbringen hier einen tollen Abend und hören in der Ferne sogar die Trommelmusik aus einer nahegelegenen Auberge.
Am nächsten Morgen haben wir dann erstmal Spaß im Sand. Der Sand trägt in den Morgenstunden sehr gut und wir fahren wie auf Schienen hinauf und hinab. Das macht richtig Laune.
Heute Morgen steht die Durchfahrt des Qued Rheris an. Das Qued ist für seinen Fech-Fech unter Offroad-Fahrern bekannt. Fech Fech ist besonders feiner Sand. Eigentlich nur noch Staub.
Das Problem daran ist, dass man sich sehr schnell darin eingraben kann.
Hier im Qued haben es sich die Jugendlichen aus der nahegelegenen Oase zur Aufgabe gemacht, den Touris Horror-Stories zu erzählen wie gefährlich denn gerade dieser Weg sei oder das dieser Weg direkt nach Algerien führt etc… um sich dann selbst praktischer Weise als Führer durch das Qued anzubieten. Wir nehmen es ihnen nicht übel und fahren einfach an ihnen vorbei. Die Durchfahrt ist für unseren Magirus ein Witz. Der abgesenkte Luftdruck vom Vorabend hat sich ausgezahlt.
Vielleicht hatten wir auch Glück mit dem Wetter, aber die Durchfahrt war absolut nichts besonderes. Da fragen wir uns schon wieso das so bekannt sein soll.
Wir fahren den restlichen Tag noch durch traumhafte Steppen und finden einen Übernachtungsplatz abseits der Piste.
Die nächsten Tage verlaufen ähnlich. Wir haben uns mittlerweile angewöhnt früh aufzustehen und die Kühle der Morgenstunden zu nutzen. Gegen Mittag gibt es dann eine ausgiebige Siesta und am Abend geht es dann noch etwas weiter.
Kurz vor Zagora bietet sich uns dann noch ein ungewöhnlicher Anblick. Ein Hubschrauber im Tiefflug über die Ebene. Auf dem Boden wirbelt aber auch viel Staub auf. Ah ein Rennwagen.
Wird hier vielleicht ein Werbespot gedreht? Der Wagen und der Hubschrauber schießen in beeindruckender Geschwindigkeit über die Ebene.
Wir wechseln von unserer Holperpiste ein paar hundert Meter weit in die Ebene und fahren die gleiche Strecke.
Nach einigen Kilometern beginnt unsere Siesta. Direkt neben der Piste. Wie sich herausstellt sind wir in eine Rally geraten und die Sport-Geländewagen schießen an uns vorbei. Wir machen ein paar Bilder und grüßen uns gegenseitig mit den Fahrern.
Eine unerwartete Überraschung.
Unser Tag endet nach einer Passkontrolle am Militärstützpunkt ein paar Kilometer weiter.
Ich unterhielt mich mit dem Soldat des Kontrollpostens ein bisschen. Nachdem ich ihm unser Ziel mitgeteilt habe, versuchte er mir auf französisch und arabisch etwas mitzuteilen. Aber meine Französischkenntnisse reichten nur für LKW, Berg und holprig. Dazu hörte ich dann noch den Ortsnamen Tagounite. Wir dachten uns dann, anscheinend empfiehlt er uns einen anderen Weg, über Tagounite, da der Weg über die Berge sehr holprig wird. Oder der Weg über die Berge nach Tagounite wird sehr holprig. Keine Ahnung. Ist aber auch egal. Wir sind jetzt tagelang auf holprigen, teils engen und üblen Wegen oder ohne Wege unterwegs gewesen. Da macht das bisschen auch nichts mehr.
Und so fuhren wir am nächsten Morgen unsere geplante Route weiter. Es ging über eine enge Pass-„Straße“ den Berg hinauf. Straße in Anführungszeichen, da es Eselsweg besser beschreiben würde. Aber es ging und Gegenverkehr hatten wir bis auf die Rally ja auch schon seit ein paar Tagen keinen mehr gehabt.
Über den Pass sind wir in ein wundervolles Tal mit einem im Moment nicht bewohnten Haus an einem Brunnen gekommen.
Sehr idyllisch, für diese Landschaft.
Über einen ähnlichen Pass ging es dann am anderen Ende des Tals auch wieder heraus.
Unterwegs haben wir unsere Diesel- und Wasservorräte geprüft, die weiteren Strecken geplant und spontan beschlossen, nicht nach Zagora zu fahren, sondern unterwegs direkt zur nächsten Piste nach Mhamid zu fahren. Aber dazu im nächsten Beitrag mehr 🙂
Viele Grüße
Nicole, Christian und Pisten-Balou
Siesta

Luftablassen 🙂
Unsre Spuren im Sand
Lebensfreude pur

top Übernachtungsplatz

Rally

Hundesport in der Wüste
Beim Spielen abgehoben
Zum Glück kamen wir von der anderen Seite, sonst wäre hier Ende gewesen.
Nomadenhaus mit Brunnen
Doppelte Viehtränke

Wird sind dann mal in der Wüste

Hallo zusammen,
dieses Jahr haben wir uns dazu entschlossen mal die Fähre von Genua (I) nach Tanger (MA) zu testen.
Wir haben bereits am Jahresanfang die Fähre gebucht. Kurz nach unserer Ankunft in Bamberg, dann ein kurzer Schock.
Eine italienische SMS mit der Verkündung, dass unsere Fähre storniert wurde.
Im anschließenden Telefonat mit der Fährgesellschaft, können wir uns auf die nächste Fähre am Ende der Woche buchen.
Der Hafen in Genua ist verglichen mit modernen Häfen wie Tanger Med oder Algeciras ziemlich rückständig. Mitten in der Stadt gibt es einfach keinen Platz und so können wir wirklich erst einige Stunden vor Abfahrt in das Hafengelände einfahren. Neben uns gibt es eine Handvoll Wohnmobile am Terminal. Ansonsten nur Exil-Marokkaner mit überbepackten Autos, die auf dem Weg nach Hause sind. Beim Anblick der Ladungssicherung und der Dachlast würde bei jedem Deutschen Autobahnpolizisten sofort Schnappatmung einsetzen.
Ich finde es immer wieder bewundernswert, wie gut es dennoch so läuft. Das gleiche zieht sich ja auch bei LKWs in Marokko oder fehlenden Baustellenabsperrungen etc durch. Das Leben in Afrika ist einfacher, aber funktioniert genauso wie bei uns. Man wird nicht so gepampert wie in unserer Gesellschaft.
Naja, wieder zurück zum Fährterminal. In der prallen Mittagssonne genießen wir alle Vorteile unseres Lasters und kochen uns in der isolierten Kabine ein leckeres Essen und vertrödeln so die Zeit bis zur Einfahrt auf die Fähre.
Die Fähre ist 52 Stunden unterwegs. Am 2. Tag gibt es einen Zwischenstopp in Barcelona.
Unser Alltag in dieser Zeit beschränkt sich auf Gassi-Runden mit Balou auf dem Deck und Zeit verbringen in der Kabine.
Wir haben extra eine Kabine mit Hund gebucht. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit eine normale Kabine zu buchen und den Hund solange in einen Zwinger zu stecken. Das kommt für uns aber auf keinen Fall in Frage.
Die Zeit vergeht und wir kommen in Tanger Med an.
Am marokkanischen Zoll ist diesmal die Hölle los. Wir brauchen über 5 Stunden und kommen erst ziemlich zum Schluss dran. Zum Glück kennen wir das Procedere und kommen an den Schleppern wunderbar vorbei.
Der Zoll und die Polizei arbeiteten absolut korrekt und wir werden lediglich nach Schusswaffen und Drohnen befragt. Ein kurzer Blick in den Koffer und schon können wir in die marokkanische Nacht starten.
Zusammenfassend kann man zur Fähre Genua-Tanger Med sagen:
Pro Genua
-Entspannter
-Weniger Verschleiß am Fahrzeug/Reifen
-Kaum Mautgebühren (lediglich ~30 Euro in CH und nochmal ungefähr so viel in I). Frankreich und Spanien sind da deutlich teurer…
-Unterm Strich spürbar günstiger.
Contra Genua
-Muss im Vorfeld gebucht werden.
-Man hat einen wesentlichen Teil der Anreise nicht in der eigenen Hand. Bsp. Canceln der Fähre.
-Etwas Öde ist es auf dem Karren schon.
-Zollabfertigung, grande Katstrophe.
In den nächsten Tagen fahren wir zügig über bekannte Orte wie Azrou, Meknes nach Er Rachidia in Richtung Erg Chebbi. Hier wollen wir zuerst etwas Ruhe finden und fahren ein paar Tage in die Wüste. Wir fahren Pisten von Boudenib nach Merzouga.
Wir fahren auf teils wunderschönen, teils auch eintönigen Pisten und auch viel Querfeldein durch große weite Ebenen entlang der Algerischen Grenze. Unser Ziel ist der Erg Chebbi, Marokkos touristischer Sandkasten No. 1.
Zum Übernachten fahren wir einfach einige Kilometer von der Piste in eine beliebige Richtung und bleiben stehen.
Wir genießen die Stille und den Moment. Wir kennen keine Uhrzeit und keine Wochentage mehr. Wir genießen einen unvergleichlichen Sternenhimmel. Die Milchstraße leuchtet wunderschön.
Schade, dass man bei uns so etwas nie zu sehen bekommen kann.
Balou rennt frei in den großen Ebenen umher und genießt das dabei sein.
Die Gelände und Pistenfahrten macht er gut mit, auch wenn es anstrengend ist.
Nach ungefähr einer Woche, landen wir auf einem unserer Lieblingscampingplätze in Marokko. Dem Camping Tifina zwischen Erfoud und Rissani. Hier verbringen wir ein paar Tage und fassen Wasser für die nächsten Wüsten-Etappen.
Liebe Grüße und bis bald
Nicole, Christian und Pisten-Balou
In der Kabine
Auf dem Pinkel-Deck
Mir ist sooo warm…
Normales Straßenbild

Luft ablassen
Man kann nie genug Feuerholz haben!

long dusty roads

Africa – endlich angekommen
Feierabend

ganz schön eng hier…
Die Alibi-Palme
Stressiger Alltag in der Wüste… 😉

Bergziegen 🙂
Welch ein Ausblick!
Maroc-Tischtennis, läuft 🙂

Marokko 2017 – Flitterwochen

Hallo zusammen,
direkt nach der Hochzeit ging es dann in die Flitterwochen. Während andere ihr Glück auf den Malediven oder in der Dom. Rep. suchen, ist unser Traumziel näher, intensiver und vielfältiger.
Es geht wieder nach Marokko, diesmal wesentlich länger!
Aber jetzt sind wir noch in Bamberg beim gemeinsamen Abschiedsfrühstück mit unseren Liebsten.
So langsam verabschieden sich alle nach und nach und das Hotel wird leer. Ein komisches Gefühl. Hatte man doch die letzten Tage stets so viel Gewusel um sich herum.
Etwas wehmütig steigen wir, nach einer letzten Gassirunde mit Balou, in den Laster. Ich starte den Motor und lege damit meinen Gute-Laune-Schalter im Kopf um.
Das Brummen der 8 luftgekühlten Zylinder bringen mich einfach immer zum Lächeln.
Nicole braucht heute noch etwas, der Abschied mit der Familie fällt nicht leicht.
Wir fahren ungefähr ein Stündchen und halten auf dem nächstbesten Parkplatz an. Aus dem geplanten kurzen Mittagsschläfchen, wird ein ordentlicher Schlaf mit rund 5 Stunden Dauer.
Am Abend fahren wir noch ein Stück der Sonne entgegen und landen in einem Gewerbegebiet in Böblingen bei Stuttgart.
Am nächsten Morgen ist die Stimmung schon besser und wir starten in Richtung Schweiz. Bei Schaffhausen geht es über die Grenze und wir beschließen spontan, dass wir zum großen Rheinfall fahren.
Ich kannte den Rheinfall bisher nur von einer 8mm Filmaufnahme meines Opas vom Filmprojektor, aus den 60er Jahren.
Es war schon sehr beeindruckend. Riesige Wassermassen schießen mit ordentlichem Lärm die verschiedenen Kanäle des Wasserfalls herunter. Leider ist, wie bei den meisten Sehenswürdigkeiten in der Welt, der Ort touristisch sehr ausgeschlachtet. Überall Japaner mit Foto-Apparaten, Souvenir-Shops und ähnliches. Aber wenn man sich auf das Wesentliche konzentriert, ist der Rheinfall dennoch einen Besuch wert. Wir waren sehr beeindruckt.
Balou war, aufgrund der großen Wassermassen, not amused. Das Geplätscher macht ihn etwas unruhig. Für die, die es noch nicht Wissen, Balou hasst Wasser!
Auf dem Rückweg zum Laster, lassen wir Balou an einer Wegkreuzung am Uferweg des Rheins entlang, entscheiden.
Entweder gerade direkt am Wasser entlang in Richtung Parkplatz oder steil den Berg hinauf durch den Wald zur Straße und zum Parkplatz.
Es war recht anstrengend. Aber Balou zog ganz gut, da er vom Wasser weg wollte.
Die Nacht verbrachten wir, bis auf eine beglockte Kuhherde, sehr ruhig an einem großen Ski-Lift, der noch keine Saison hatte.

Der fellnasige Globetrotter am Rheinfall

Valle Verzasca
Heute ging es zum Valle Verzasca, einem Tal dessen Fluss im Lago Maggiore mündet.
Im Tal sind große und kleine Felsen, umspült von einem glasklaren Gebirgsfluss. Man kann herrlich hin und her kraxeln.
Balou hat die Sache super gemeistert. Obwohl er das Wasser absolut nicht mag, ist er tapfer geklettert und hat sich geschickt Wege durch die hohen Steine gesucht.
Solltet ihr mal in der Gegend sein, ein Besuch lohnt sich. Uns hat es sehr gut gefallen.
Bei der Abfahrt ins Tal zurück, sind wir noch an der imposanten Staumauer vorbeigekommen. Hier wurde unter anderem James Bond Golden Eye gedreht.
Ein gelungener Tag!
Bis Dann
Nicole, Christian & Balou

Hochzeit

Hallo zusammen,
hier nur am Rande.
Wir haben uns getraut!
Geheiratet wurde im familiären Kreis in der wunderschönen Stadt Bamberg. Wir haben uns für dieses schöne, mittelalterliche Städtchen entschieden, da es uns mit seinem mittelalterlichen Altstadtkern, der fränkischen Lebensart und seinem Charme verzaubert hat. Hinzu kommt, dass Nicoles Familie aus Sachsen und meine Familie aus Hessen beide in etwa gleich weit zu fahren haben.
Wir haben ein paar wundervolle Tage in schöner Atmosphäre im Gasthof Büttel in Geisfeld bei Bamberg verbracht.
Geheiratet wurde standesamtlich im Rathaus in Bamberg. Balou brachte uns die Ringe und hat für die akustische Untermalung während der Trauung gesorgt.
Er wollte unbedingt nach vorne zu uns.
Danach ging es mit Charlie-Fridolin, dem Magirus, zum Fotoshooting an die Sandgrashaide Pettstadt. Fotos folgen.
Bis Dann
Nicole, Christian und Balou
Auf dem Weg zum Standesamt
Frisch getraut
Traute 2samkeit