Unsere Albanienreise im September 2016 sollte unsere erste Testreise mit Charlie-Fridolin unserem Deutz werden.
Am ersten Septemberwochenende starten wir zu Willys Fernreisemobiltreffen. Dieser Termin gehört bereits seit Jahren zu unserem Pflichtprogramm.
Der Plan sah vor, das Treffen zu besuchen, einige Freunde zu treffen und dann gemütlich in den Urlaub zu starten.
Die Realität sah leider etwas anders aus. Aber zurück zum Anfang.
Nicole war bei uns zu Hause und packte die letzten Sachen. Ich war beim LKW und machte diesen startklar. Kurzer Telefonanruf „Du kannst gleich zur Straße runter kommen, ich fahre jetzt los und hole dich ab!“.
Ich starte den Deutz und fahre los. Kurz nach dem Ortsschild werde ich langsamer und langsamer. Oh nein, der Vorfilter scheint wieder verdreckt zu sein. Diesen habe ich anfang der Woche schon mal getauscht, da er verdreckt war.
Kurzer Stopp, im Standgas erholt sich der Spritvorrat in den Hauptfiltern und ich kann langsam zurücktuckern.
Erstmal Nicole bescheid geben, es dauert noch einen Moment.
Der Vorfilter ist schnell getauscht. „Nicole, ich fahre dann los.“ Danach noch bei Jürgen angerufen, mit dem wir uns an der Autobahn treffen wollen um zusammen zum Willys Treffen zu fahren. „Ich fahre jetzt los, bis gleich..“.
Ich starte den Motor und fahre in freudiger Erwartung los. Kurz nach dem Ortsschild am ersten Anstieg werden wir wieder langsamer und langsamer….
Oh nein…
Alles wieder zurück. 2 mal telefoniert und wieder abgesagt.
Das Spritsystem wird weiter untersucht. Der Tank ist voller Dreck. Also ablassen. Aber nicht mehr heute. Es ist mittlerweile spät.
Wir beschließen morgen, also am Donnerstag, früh morgens den Tank abzulassen und alles zu reinigen.Alle Kanister und Schuttkübel werden zusammengekratzt und nach und nach mit Diesel gefüllt. Umgefüllt wird mit einem Schlauch und der Schwerkraft. Am Schluss wird alles gefiltert und wieder eingefüllt. Mittlerweile rieche ich als hätte ich ein Dieselbad genommen. Also erstmal fix duschen. Schnell im LKW, ist ja alles dabei. Schnell noch umziehen.Anruf bei Nicole „Ich fahre dann los“ … Bis kurz nach dem Ortschild wieder das Murmeltier grüßt… Scheisse…Okay, alles auf null und nochmal durchdenken. Ich zerschneide den Vorfilter. Ich will wissen wie es darin ausschaut.Es findet sich einiger Dreck, aber bei weitem nicht so schlimm, wie ich es erwartet habe. Also weitersuchen.Die Dieselvorwärmung scheint mir noch verdächtig. Wir beschließen Kraftstoffleitung zu kaufen und diese zu überbrücken.Gesagt, getan. Aber der Filter setzt sich wieder zu. Ein weiterer Blick in den Tank. Da ist ja wieder ne Menge Dreck drin, denke ich und langsam dämmert es mir. Andere haben den Tiger im Tank, wir die Dieselpest. Bei der Dieselpest handelt es sich nicht um eine ansteckende Krankheit, sondern um ein spezielles Bakterium, das im Wasseranteil im Diesel lebt und schleimiges grünes Zeug ausscheidet. Früher war dieses Mysterium gänzlich unbekannt, doch der Einzug von Biodiesel im normalen Diesel hat den Bakterien den Weg geebenet.Im Biodiesel ist etwas Wasser enthalten. Durch Temperaturunterschiede sammelt sich zusätzlich, in nicht komplett gefüllten Tanks, Kondenswasser. Ideale Bedingungen für die kleinen Bakterien.Das komplette Kraftstoffsystem inklusive der beiden Tanks muss nochmal gereinigt und desinfiziert werden. Na prima.
Wir planen also um. Wir lassen den Diesel im kleinen Tank ab und bauen ihn aus. Den Tank wird rund 20 mal mit Benzin ausgewaschen.Der Diesel wird wieder gefiltert, alle Leitungen mit Druckluft ausgeblasen. Neuer Vorfilter und neue Hauptfilter und los gehts. Das Diesel-Bakterien Pestizid von Liquy Moly kommt natürlich noch in den Tank. Auf zum Willys Treffen. Jürgen wird schon nervös sein, er versucht schließlich seit Stunden uns einen Platz zu reservieren. Auf die Reinigung des großen Haupttanks verzichten wir erstmal und beschließen am Sonntag nochmal nach Hause zu fahren und am Montag dort das Prozedere mit dem großen Tank zu wiederholen.
Das Treffen war wie jedesmal wieder ein Highlight. Es gab tolle Fahrzeuge zu sehen, interessante Menschen und eine tolle Location, direkt an der Mosel.
Nach dem Willys Treffen ging es also nach Hause und am Montag Vormittag haben wir den großen Tank abgebaut, gespült und mit gefiltertem Diesel gefüllt. Eine Heidenarbeit. Aber es lohnte sich. Es gab keine Probleme mehr mit dem Kraftstoffsystem!
Gegen Nachmittag fuhren wir los. Zuerst mussten wir bei Reimo in Egelsbach vorbei. Leider ist ein kleines aber entscheidendes Teil der Thetford Toilette beim Willys Treffen kaputt gegangen und wir benötigten dringen Ersatz.
Das Teil war zum Glück auf Lager. Glück gehabt. Ab auf die Autobahn.
Wir sind noch bis Augsburg gefahren und haben in einem abgelegenen Gewerbegebiet übernachtet.
Am nächsten morgen, wachte ich auf und hatte irgendwie ein ungutes Gefühl.
Irgendwas stimmte nicht. Ich schlich durch den Aufbau, zog mir etwas über und untersuchte das Fahrzeug.
Ein Plattfuß, na prima. Und das bei der ersten größeren Ausfahrt.
Die Reifen waren leider schon vor der Fahrt nicht mehr die besten und hatten ein paar Altersspuren. Aber eigentlich sollten sie noch gut sein.
Erstmal Reifenwechsel…
Eine gute Stunde später suchten wir uns eine Reifenbude in Augsburg.
Der Vorfall hat unser Vertrauen in die älteren Reifen doch etwas erschüttert und wir wollten den Reifen mindestens Flicken lassen und uns aber auch einen Satz neue anbieten lassen.
Besuch bei Vergoelst
Die nächste Reifenwerkstatt mit LKW Reifen hieß Vergoelst. Der Berater im Büro war super freundlich und machte uns ein unschlagbar günstiges Angebot für neue Conti HCS Reifen. Als wir zustimmten und die Reifen kaufen wollten, gab es ein großes „aber“.
Er müsse noch den Reifenmonteur erreichen, der mit den Sprengringfelgen umgehen könne. „Okay, wir warten“. Eine Viertelstunde später kommt heraus, der gute Mann hat Urlaub, liegt in der Türkei am Pool und hat keine Lust für uns seinen Urlaub zu unterbrechen.
Nächster Versuch. Der Berater telefoniert mit Vergoelst in München. Die sollen uns den gleichen Preis geben. Aber auch hier gibt es nur einen Mitarbeiter der Erfahrung mit den Sprengringfelgen hat. Der Mitarbeiter ist allerdings bereits für die nächsten 7 Tage ausgebucht.
Also ziehen wir unverrichteter Dinge nach rund 2 Stunden von dannen.
Wir landen bei Euromaster Augsburg. Das Angebot ist gut, sie haben zwar viel zu tun, aber 2 Tage später soll es zur Montage kommen.
Während unserem ungeplanten Aufenthalt in Augsburg besuchen wir den Zoo. Wir verbringen Stunden bei den Erdmännchen unseren Lieblingstierchen im Zoo.
Die Jungs bei Euromaster haben alle Mühe mit den alten Reifen gehabt aber dank der großen hydraulischen Presse, gingen die alten Reifen dann runter.
Die neuen Reifen werde ich ab und an mal abnehmen um diese nicht so festgammeln zu lassen. Dann lässt sich der Schlauch unterwegs auch mal selbst und ohne großes Gerät wunderbar flicken.
Jetzt kann es endlich in Richtung Albanien losgehen.
Wir haben durch die Tankreinigungsaktionen, das Willys Treffen und die Reifenwechselaktion rund 1,5 Wochen des Urlaubs „verloren“. Aber wir haben das beste daraus gemacht. Für Albanien bleiben deshalb nur noch 2 Wochen Zeit. 🙁
Also los, wir fahren die Tauernautobahn bis Spittal. Dort nehmen wir den Wurzenpass um nach Slowenien zu kommen.
Von dort geht es über Kroatien entlang der Adriaküste in Richtung Split.
Unterwegs haben wir einen sehr schönen Übernachtungsplatz an einer schönen Burg.
Weiter geht es vorbei an Split, durch Bosnien und Herzegowina, vorbei an Dubrovnik nach Montenegro.
Die Straße im Süden Kroatiens in Richtung Montenegro ist stellenweise sehr eng und anstrengend. Für die letzten 50 km durch Montenegro haben wir fast den halben Tag gebraucht. Häuser, die bis zur Straße gebaut sind, Balkone die heraus stehen, Entwässerungsgräben neben der Straße, Büsche und Bäume die in die enge Straße hineinragen, ohne Ende Gegenverkehr und nur eine Fahrbahn…
Shkodra
Nach dem langen Tag, beschließen wir den von Freunden empfohlenen Campingplatz am Lake Shkodra anzusteuern.
Der Platz ist wirklich traumhaft.
Ich finde schnell einen Job als Bademeister und wir treffen Johanna und Hans mit ihrem Mercedes 1017A Expeditionsmobil.
Wir freunden uns schnell an und verbringen den Abend und den nächsten Tag zusammen.
Theth
Nach ein paar Tagen Entspannung geht es los nach Theth. Dem wohl ursprünglichsten Bergdorf Albaniens.
Der Weg ist sehr kurvenreich und steil aber sehr schön.
Mittlerweile ist die erste Hälfte des Passes asphaltiert.
Das nimmt der Fahrt aber nicht den Reiz. Es ist sehr hübsch.
Oben angekommen, zieht leider ein heftiges Gewitter auf. Es beginnt zu stürmen und zu blitzen wie verrückt.
Wir machen erstmal eine ausgiebige Kaffepause und wollen das Unwetter aussitzen. Der Regen prasselt auf das Dach. Die Blitze erleuchten den durch die Wolken verdunkelten Himmel.
Nach ungefähr 2 Stunden beschließen wir umzukehren. Der weitere Weg ist nicht befestigt und mittlerweile läuft das Wasser den Hang hinab über die Straße.
Zudem gibt es in Theth keine Straßen und ich habe keine besonderen Ambitionen mit unseren 11,5t den Vorgarten der Bewohner im Matsch zu pflügen.
Beim weg hinab ins Tal zeigen sich die Ausmaße des Regens. Auf der Straße liegen zum Teil bis ca 20cm große Steine und Geröll. Auf dem Weg nach oben, war die Straße noch frei.
Wir beschlossen nochmal Johanna und Hans auf dem Campingplatz zu besuchen. Die Freude war auf beiden Seiten groß und wir verbrachten den Abend zusammen im schönen Camping-Restaurant. Den ganzen Abend lang konnten wir das Gewitter in den Bergen beobachten.
Später stellte sich auch noch heraus, dass die Straße von der Polizei am Abend gesperrt wurde, die nach Flüchtigen suchte.
Wir denken uns also, alles richtig gemacht 🙂
Fier
Am nächsten Tag ging es gemeinsam zum Einkaufen.
Parkplätze waren knapp, aber es störte niemanden, dass wir auf der Straße stehen blieben. Im Gegenteil, wir unterhielten uns nett mit den Ladenbesitzern.
Johanna und Nicole erledigten den Einkauf während ich mich Hans und Monti im Café gegenüber der Laster verweilte. Auch hier wieder wirklich nette Gespräche mit den Einheimischen.
Als die Polizei kahm und sich die Laster anschauten, beruhigte uns ein junger Mann und erklärte uns, „no Problem – they don’t fuck the tourists! It’s good that you’re here!“.
Und so war es auch, von den beiden Beamten gab es jeweils nur einen Daumen nach oben.
Anschließend suchten wir uns einen schönen Platz am Strand.
Apollonia
Am nächsten Tag gab es etwas Kultur.
Apollonia ist eine antike Ausgrabungsstätte. Das Gelände ist sehr schön hergerichtet. Mit den Einnahmen wird die weitere Ausgrabung finanziert.
https://de.wikipedia.org/wiki/Apollonia_(Albanien)
Leider verlief die weitere Fahrt nicht wie geplant.
Der 1017 von Johanna und Hans hatte auf dem Highway leider ein Problem. Die beiden wurden immer langsamer und hielten plötzlich auf dem Seitenstreifen an. Die Kühlmitteltemperatur ging leider in drastische Höhen.
Wir beschlossen die Heizung aufs Maximum zu stellen und die schon in Sichtweite liegende Ausfahrt zu nehmen. Zusammen untersuchten wir alles in Frage kommende. Die Keilriemen zur Wasserpumpe und zum Lüfter waren in Ordnung, dennoch war der Kühler oben komplett heiss und unten kalt.
Alles probieren und analysieren hatte keinen Erfolg. Die beiden brauchten eine Werkstatt. Ich bot Ihnen noch an, sie in die nächste Werkstatt zu schleppen. Aber sie wollten lieber auf Hilfe warten.
Da wir nur noch wenig Zeit im Land hatten, beschlossen wir (alle) uns wieder zu trennen. Die beiden wurden abgeschleppt und verbrachten ein paar Tage im Hotel, bis alles repariert war. Später kam heraus, dass die Wasserpumpe defekt war und in folge dessen wohl auf der Kühler und das Thermostat getauscht werden musste. Wie das ganze zusammenhängt konnte ich mir nicht ganz erklären, aber ich war nicht dabei und musste mich auf das Wiedergegebene verlassen.
Der Abschied war sehr emotional und ist uns allen nicht leicht gefallen. Wir hatten eine sehr schöne gemeinsame Zeit in Albanien.
Für mich fühlte es sich falsch an, schade. Ich hätte sie zumindest gerne in die Werkstatt geschleppt.
Llogara-Pass
Auf der Südseite des Llogara Passes wollten wir zuerst am Strand übernachten. Leider kam direkt nach unserer Ankunft eine ältere Frau zu uns und wollte Camping Gebühren einsammeln. Damit hätte ich zwar prinzipiell kein Problem, jedoch war es zum einen nicht wenig und zum anderen gab es quasi keine Gegenleistung dafür. Kein Stück Infrastruktur, nichts. Ich beschloss weiter zu Fahren.
Wir versuchten unser Glück hinter der großen Baustelle für Ferienappartmenthäuser direkt am Strand. Aber auch hier alles voll. Entweder Baustelle oder Cafe mit Disco Musik.
Nun gut, weg hier.
Etwas oberhalb fand sich ein schöner Platz schön exponiert und ausgesetzt.
Am Abend kam die Polizei noch 2x vorbei und hat nach dem rechten geschaut. Ich vermute es war ihr üblicher pausenplatz, da sie hier ein paar Stunden pennten.
Ein paar Stunden später mitten in der Nacht zeigte sich, dass unser Übernachtungsplatz keine gute Wahl war. Ein schweres, heftiges Gewitter zog auf. Der Regen rauschte in Form eines Flusses die geschlängelte Straße hinab. Die Blitze blitzten dauerhaft. Ich konnte einfach so mit dem Handy die Blitze fotografieren.
Irgendwann wurde uns doch sehr unwohl auf unserem ausgesetzten Plätzchen und wir beschlossen zur Straße zurück zu fahren um dort wenigstens ein paar Laternen über uns als Blitzableiter zu haben.
Ich war mir völlig sicher, dass es sich hierbei um eine Naturkatastrophe von aussergewöhnlichem Ausmaß handeln muss. „Morgen ist das bestimmt in Deutschland in den Nachrichten“.. ging es mir durch den Kopf.
Wir stellten in den folgenden Tagen fest, dass es jeden Abend so rumst. Wir waren auf dem Pass nur leider mitten drin.
Nachdem es sich beruhigte fuhren wir zum Platz zurück und schliefen noch ein paar Stunden. Die Polizei kam ebenfalls wieder und stellte sich daneben und pennte noch ein paar Stunden.
Vom Regen in die Traufe
Am nächsten Tag fuhren wie weiter die Küstenstraße hinab. Als wir eine kleinere Passstraße hinabfuhren entdeckten wir einen schönen Platz am Strand. Von oben sahen wir auch direkt wie wir dort hinkommen. Ein ziemlich gerade Weg durch Olivenbäume direkt zu Strand…
Alles weitere gibt’s hier im Video..
Wir verbrachten noch ein paar schöne Tage an diesem phantastischen Strand. Wir bekamen dort noch Besuch von einem Schweizer Paar mit einem Sprinter und einer Alleinreisenden Frau mit Hund im Unimog. Am Abend saßen wir gemütlich zusammen am Lagerfeier. Als es plötzlich windiger wurde, warnten wir schonmal die anderen vor. Und es kam so wie die vergangenen Tage auch. Pünktlich gegen 21.30 Uhr zog wieder ein ordentliches Gewitter über dem Meer auf und prallte gegen die hinter uns liegenden Berge. Das zog sich so von Nordalbanien bis hier in den Süden bei Korfu so durch. Man hätte die Uhr danach stellen können. Es war trotzdem traumhaft schön.
Nachdem wir den Strand über die Top-Asphalt Straße verlassen haben ging es dann langsam wieder nach Hause. Also nordwärts.
Bei Elbasan besuchten wir noch einen einfachen Markt. Das war fast wie in Marokko, aber doch ganz anders. Es wurde fast alles verkauft. Gebrauchte Klamotten, gebrauchte Schuhe, Tabak in Form von Brotlaiben zum drehen, Bananen, Schippen, Pflüge, Esel, alles.
Die Hühner wurden lebend an den Füßen zusammen gebunden überkopf nach Hause getragen. Schon krass und das so nah an Europa.
Wir füllten dort ebenfalls unsere Vorräte auf. (kein Huhn). Auf dem Markt selbst, wollte ich nicht fotografieren. Das wäre sehr unangemessen gewesen.
Grenzerfahrungen
An der nördlichen Grenze am Ohrid-See zu Mazedonien wollten wir ausreisen.
Schon in der Warteschlange wurde mir auf einmal klar hier passiert etwas…
Eine junge Grenzbeamtin ging durch die Reihe und zeigte von weitem auf uns. Kurz darauf kam ein anderer und führte uns aus der Schlange heraus. Wir sollten ihm nachfahren.
Die kurze Fahrt endete in einer großen LKW Halle mit Grube und allerlei Werkzeug um Laster und deren Reifen zu zerlegen. Das ganze war sehr abgelegen und ich ahnte schon was jetzt kommt.
2 Beamte, ein Junger und ein Alter sonst niemand.
Kurzer Smalltalk und ein kleiner Rundgang im Aufbau, dann kamen sie langsam zur Sache.. Hier gibt es ja viele Möglichkeiten Drogen zu verstecken…
Vielleicht hier über der Holzdecke, oder in den Reifen oder oder…
Ich stellte mich richtig dumm. Er solle doch ein paar Hunde holen. Nein – Hunde hätten sie nicht…
Das ganze ging bestimmt 20 Minuten so hin und her. Irgendwann machte ihn meine Dummheit dann doch präziser. Er und sein Kollege wollen 3 Millionen Euro von uns, sonst würden sie alles zerlegen und uns lange aufhalten und wir müssten später wieder alles zusammenbauen.
Nach kurzem Gelächter von mir und der Versicherung das wir nicht annähernd so viel Geld besitzen musste ich mit meinem inneren ringen. Ich verachte Korruption und möchte nicht Teil dieser werden. Aber die Aussichten waren wirklich sehr schlecht. Mittlerweile sind wir bereits ungefähr 30 Minuten in der Halle.
Ich entschloss mich dazu Ihnen kein Geld zu geben. Stattdessen bot ich ihnen Deutsches Weizenbier an. Nach kurzem Palaver der beiden akzeptierten sie 2 Dosen 5,0 Weizen.
Besser als 3 Millionen Euro war es für mich schon, aber ich war dennoch sehr unzufrieden, da ich zum ersten mal in meinem Leben auf so eine Forderung eingehen musste, bzw. eingegangen bin. Am meisten tat es mir für die ganzen freundlichen Albaner leid, die wir die letzten Wochen kennengelernt haben.
So ein freundliches Volk wird dann bei der Ausreise von 2 Deppen beschmutzt. Und wofür? 2 Dosen Weizenbier… Unglaublich.
Naja, wir kommen trotzdem wieder.
Alleine wegen der freundlichen Menschen.
Zurück ging es dann über die Gastarbeiterroute durch Mazedonien, Serbien, Kroatien, Slowenien, Österreich.