Hallo zusammen,
zur Vorstellung des fertigen Ausbaus ist es zeitlich bedingt nicht mehr gekommen.
Aber egal.
Wir sind jetzt unterwegs!
Wir, das sind Nicole und ich.
Abfahrt
Wir sind am Karfreitag (18.04.2014) gegen 7:15 Uhr gestartet.
Auf leeren Autobahnen und bei strahlendem Sonnenschein ging es durch Rheinlandpfalz nach Frankreich.
Unsere erste Nacht verbrachten wir in Orange bei Nimes auf einem Autobahnrasthof. Hier hat sich unser Konzept des Ausbaus bereits als nützlich erwiesen.
Wir haben die Matratze des Dachzelts nach unten geholt und im Auto geschlafen. Es war sehr stürmisch und frisch.
Samstag 19.04.2014 – Frankreich – Spanien
Am Samstag sind wir durch die Pyrenäen nach Spanien gefahren. Das Thermometer war konstant am Steigen. Wir erreichten 24 Grad. Schon ganz in Ordnung 🙂
Wir waren gegen Mittag bei Barcelona und unser Tagesziel war ein Campingplatz in Valencia.
Hier sind wir dann zum ersten Mal richtig im Urlaub angekommen.
Unser Nachtlager:
Sonntag 20.04.2014 – Spanien
Nach einem ausgiebigen Frühstück sind wir erst spät auf die Straße gekommen.
Wir fuhren heute erstmals auf mautfreien Straßen und waren sehr zufrieden.
Durch Orangenplantagen und prärieartige Geröllwüsten ging es konstant Richtung Süd-West, nach Algeciras.
Die Landschaft hier schreit geradezu nach Italo-Western. Man wartet eigentlich nur noch auf die Indianer.
Wir fuhren zum Teil in recht großen Höhen über 1300 Metern herum. Was man dann leider auch am Spritverbrauch bemerkte. Aber landschaftlich war es sehenswerter als die Mautautobahn.
Am späten Abend sind wir in Algeciras angekommen. Wir waren kurz im Hafen um für den nächsten Tag vorbereitet zu sein und haben uns danach auf die Suche nach Carlos begeben.
Dieser betreibt ein Fährticketbüro in der Nähe des Lidls vor Algeciras.
Nach einiger Zeit haben wir auch das Büro gefunden.
Praktischerweise kann und darf man vor dem großen Möbelgeschäft in der Nähe von Carlos‘ Büro mit dem Wohnmobil übernachten.
Was auch sehr viele Wohnmobilisten nutzen. Wir stellten uns einfach dazu und übernachteten wieder im unteren Geschoss unseres mobilen Zuhauses. Draußen stürmte und regnete es. Das Auto schaukelte sogar im Wind. Wir hatten dennoch eine gute Nacht.
Montag 21.04.2014
Wir begonnen den Tag mit einem schnellen Frühstück in der „Goldenen Möwe“ (Mc Donalds).
Danach ging es noch schnell zum Lidl etwas Nutella kaufen. Das hatten wir beim Packen daheim leider vergessen.
Dann ging es zum Büro von Carlos. Die freundliche Mitarbeiterin erklärte uns sehr nett den Ablauf und wir bekamen einen guten Kurs.
Hinfahrt sofort und ein offenes Rückfahrticket. Algeciras – Tanger Med.
Weiterhin gab es noch ein kleines Geschenkpaket (Sekt und Kuchen) zum Mitnehmen.
Das Wetter war immer noch richtig beschissen. Es regnete Bindfäden.
Der Check-In und das Befahren der Fähre liefen sehr reibungslos ab.
Nun war es also soweit. Wir verlassen den Kontinent. Mit dem G…
Hinter uns Gibraltar
Auf der Fähre mussten wir uns bei der Polizei eine Nummer in den Pass stempeln lassen.
Nach ca. 2 Stunden 45 Minuten stürmischer Fahrt waren wir am Ziel: Marokko, Afrika!
In Tanger Med angekommen, ging es direkt zum Zoll.
Es laufen einige Leute herum. Verschiedene Uniformen und Orden.
Wir beobachtenden einen Moment die Leute um uns herum und haben irgendwann das System begriffen.
Es gilt wohl am Auto zu warten bis man auf den Kontrollplatz geschickt wird und dann muss man warten bis der Zollbeamte Lust hat vorbeizukommen.
Ich bin vorher ein paar Mal umher gelaufen, weil einige andere auch irgendwelche anderen Beamten ansprachen und sich die Papiere abzeichnen lassen wollten, aber am Auto warten war dann am Ende wohl das korrekte Vorgehen.
Irgendwann ist er dann bei uns vorbei gekommen.
Er schaute kurz in meine Papiere und schickte mich zur Polizei. Die Verständigung war schwierig. Mein französisch beschränkt sich auf ein paar Worte. Aber ich lerne noch.
Die Polizei sei weiter hinten in einem kleinen Hütchen, er zeigte nur in die Richtung „Policia..“
Am besagten Hütchen angekommen, war niemand da. Also erst mal warten… Bin ich hier überhaupt richtig?
Nicole blieb im Wagen und passte auf.
Irgendwann ist noch ein französischer Motorradfahrer dazugekommen.
Wir warteten ein paar Minuten.
Irgendwann kommt ein Marokkaner in unsere Richtung. Anzug, Hemd, schwarze Lederslipper, Mantel und eine dicke Golduhr am Handgelenk. Ach und die Sonnenbrille nicht zu vergessen.
Der Franzose legte direkt mit Französisch los, ich konnte es kaum glauben, aber der Marokkaner war wohl der Polizist.
Er setzte sich ins Häuschen und tippte am PC rum.
Ich war dran.
Er fragte mich ein paar Sachen, ich war etwas hilflos uns sagte ihm nur auf Französisch das ich kein Französisch spreche.
Er tippte dann ein bisschen und fragte mich nach der Nummer in meinem Pass. Diese konnte er nicht lesen, da sein Kollege auf dem Schiff wohl mal ein neues Stempelkissen braucht. Zum Glück konnte ich es erahnen und ihm aufschreiben.
Dann zurück zum Auto beim Zoll.
Der Beamte ist immer wieder längere Zeit weg, dann kommt er mal wieder. Aber eigentlich geht es noch ganz geordnet zu.
Irgendwann sind wir dann mal dran. Er macht einmal die hintere Tür auf (dort wo die Wasserkanister stehen) und fragt mich ob ich etwas zu deklarieren habe? No! Dann gibt er mir die Papiere und geht weg.
Und nun?
Wir warten sicherheitshalber mal. Irgendwann ist er wieder da, an einem anderen Auto. Ich gehe hin und frage ob wir gehen können. Er nickt.
Also weg hier.
Wir sind in Marokko!
Wir fahren an der Mittelmeerküste entlang nach Tanger zum Marjane Supermarkt. Die Vorräte werden aufgefüllt und ein UMTS Stick wird gekauft.
Auf dem Parkplatz haben wir dann Kontakt mit bettelnden Kindern. Beim Einräumen der Waren in das Auto höre ich gefühlte 200 mal „Merci.. Merci…“. Wir ignorieren sie einfach.
An der Ampel der Ausfahrt vom Supermarkt geht es dann weiter. 2 Kinder in alten Kleidern klopfen an die Fenster aller Autos und betteln. Ich schaue wie der Taxifahrer vor mir reagiert und tue ihm gleich. Ich winke mit der flachen Hand ab.
Nachdem ich sie weg schickte, gehen sie zu Nicole am anderen Fenster. Ich winke auf hier ab.
Die anschließende Fahrt durch Tanger war sehr abenteuerlich. Als Europäer kann man sich diesen Straßenverkehr nicht vorstellen. Es wird gehupt ohne Ende. Zebrastreifen dienen eher als Hinweis und sind nicht bindend. Der Fußgänger muss grundsätzlich selbst aufpassen. Kreisverkehr ist auch sehr lustig.
Nach kurzer Eingewöhnung kann ich mich in den Verkehr einfinden. Man darf nicht zu zögerlich fahren und muss mitschwimmen.
Wir fahren durch winzige Gassen, es werden große Pakete und Holzrahmen über die Straße getragen. Es geht steil berghoch und Eselskarren kommen einem entgegen.
Wahnsinn! Aber es lief sehr gut!
Nach dem Einkauf ging es in das Rif-Gebirge nach Chefchaouen. Hier wird auch das in den Reiseführern beschriebene Klischee des Rif-Gebirges erfüllt. In vielen Kurven der Pässe stehen Leute und machen Gesten, dass sie uns Hasch verkaufen wollen.
Wir fragen uns nur wie sie dort in die entlegenen Ecken überall hinkommen.
Vermutlich mit den vielen Eseln die entlang der Passstraßen angebunden sind, denken wir uns.
Egal. Wir werden nicht wirklich belästigt.
Wir übernachten im Camping Azilah in Chefchaouen, der Brunnenstadt.
22.04.2014 – Chefchaouen
Heute wird erst mal ausgeschlafen. Wir Frühstücken genüsslich unser gestern erworbenes Fladenbrot und starten langsam in den Tag.
Heute steht die Besichtigung von Chefchaoen auf dem Programm.
Wir wandern einen Pfad hinunter in die Stadt. Keine 3 Minuten nach dem Campingplatz kommt auch schon der erste Schlepper und erzählt uns von seinem Bauernhof im Gebirge und dass er uns gerne in der Stadt im Geschäft seine Waren zeigen möchte. Sie leben hier von Wolle, Hasch und Olivenöl erzählt er stolz.
Ich lehne dankend ab und wir ziehen weiter. Eine der wenigen aufdringlichen Begegnungen heute.
Im weiteren Verlauf werden wir in der aufregenden Innenstadt zwar öfters mal angesprochen aber nicht wirklich bedrängt. Ein nein, etwas ignorieren und weitergehen hat heute sehr gut funktioniert.
Auf dem Place Hammam trinken wir dann im Café unseren ersten Marokkanischen Minztee.
Sehr lecker und ziemlich süß. Es wird nicht der letzte sein.
Der Gastwirt ist sehr nett und schenkt uns beim Gehen noch etwas frisches Baguette.
Nach der Besichtigung einer der Quellen der Stadt geht es dann den steilen Weg zum Campingplatz zurück.
Zu Abend gibt es leckeres Cous Cous mit Rindfleisch und Paprika.
Morgen, also am 23.04.2014, wollen wir weiter nach Azrou.
Liebe Grüße
Nicole und Christian